Die Kirche in der Stadt – ein Netzwerk

An dieser Stelle stellen wir Ihnen den eingeleiteten Netzwerk-Prozess für die katholische Stadtkirche vor.

Wir merken es drastisch in der katholischen Kirche – die Gesellschaft und damit die Kirche verändern sich. Auch in den drei Pfarreien in Recklinghausen ist das spürbar: das Personal wird weniger, die Kirchen leerer. Es wird immer schwieriger, das gewohnte Angebot aufrechtzuerhalten, geschweige denn neue Impulse zu setzen.

Daher hat sich die Pastoralkonferenz – das sind alle hauptamtlichen Seelsorgenden in der Stadt Recklinghausen – darauf verständigt, dass wir ein Netzwerk bilden: mit den katholischen Pfarreien und Einrichtungen in der Stadt.

Ein Netzwerk ist dezentral organisiert, alle Pfarreien und Einrichtungen bleiben eigenständig. Was vor Ort lebendig ist, ist und bleibt lebendige Kirche vor Ort. Alle Pfarreien und Einrichtungen arbeiten aber verbindlich miteinander und bilden so ein buntes und vielfältiges Ganzes.

Die Hauptamtlichen der Pastoralkonferenz versprechen sich davon,

  • dass fehlende Ressourcen so weniger ins Gewicht fallen werden,
  • dass Kirche vor Ort und in verschiedenen Intensitäten von Kooperation lebendig bleibt und
  • dass neue (gemeinsame) Projekte angestoßen werden können.

 

Wie das Netzwerk aussehen wird und wie die Pfarreien und Einrichtungen darin zusammenarbeiten werden, steht noch nicht fest. Das wird im Netzwerkprozess erarbeitet.

Wie dieser Prozess gestaltet wird und welche Meilensteine es bis zum Netzwerk gibt, darüber können Sie sich hier informieren. Wenn Sie das Thema besonders interessiert, Sie Fragen, Anregungen oder Ideen haben, melden Sie sich gerne bei uns. Je mehr Menschen das Netzwerk mitdenken und mitgestalten, desto gelungener wird es. Ein Flyer liefert gute Erläuterungen.

  • Der erste Austauschabend zum Netzwerk fand am 12. Februar 2025 statt.
  • Ein zweiter Austauschabend ist für den 1. April geplant.
  • Am 19. März 2025 startete die AG Netzwerk mit ihrer Arbeit.

Häufig gestellte Fragen - FAQ

Was will der Netzwerk-Prozess? 

Ziel des Netzwerkprozesses ist es, die katholische Kirche in der Stadt Recklinghausen als Netzwerk aufzustellen. [Ein Netzwerk besteht aus vielen dezentralen "Punkten" (z. B. Gemeinden, Einrichtungen, Gruppen, Projekten, ...), die an ihrem jeweiligen Ort Pastoral gestalten und die Möglichkeit haben, sich mit anderen "Punkten" zu verbinden – durch Begegnung, Austausch, Kontakte oder Kooperation. Dafür bietet das Netzwerk verbindliche Kommunikations- und Informationswege.] Wie dieses Netzwerk für die katholische Stadtkirche in Recklinghausen konkret aussieht, steht noch nicht fest. Das wird im Netzwerkprozess mit möglichst vielen beteiligten Personen erarbeitet. 

Wie sind Verbindlichkeit und gleichzeitig Freiwilligkeit im Netzwerk zu verstehen? 

Eines der zentralen Prinzipien in einem Netzwerk ist das Prinzip der Freiwilligkeit. Es steht einer Institution, Gruppe, Einzelperson frei, sich als Netzwerkpartner einem Netzwerk anzuschließen oder sich von diesem auch wieder zu lösen. Es ist ebenso freiwillig, wie viel jede:r ins Netzwerk einbringt und mit wem und wie sehr jede:r im Netzwerk kooperiert – bis zu der Grenze verbindlicher Zusagen und Absprachen.

Dies sind

  • zum einen grundlegende Vereinbarungen, die beispielsweise in der Geschäftsordnung die Zusammenarbeit im Netzwerk gestalten,
  • oder auch die verbindliche Entscheidung, zum Netzwerk zu gehören,
  • sowie Zusagen oder Absprachen einzelner Mitglieder untereinander, zum Beispiel wenn einige der Netzwerkpartner sich in einem bestimmten Bereich für eine Kooperation und andere sich dagegen entscheiden.

Vereinbarungen, Absprachen und Zusagen sind verbindlich. Diese Verbindlichkeiten – gerade die grundlegenden Vereinbarungen der Zusammenarbeit – bieten Verlässlichkeit in diesem ansonsten fließenden und vielleicht sogar chaotischen Gebilde. 

Wer entscheidet, ob man zum Netzwerk gehört oder nicht? 

Noch ist das Netzwerk "Katholische Kirche Recklinghausen" nicht konkret beschrieben. Eine Arbeitsgruppe mit Haupt- und Ehrenamtlichen entwickelt ab dem Frühjahr 2025 eine Geschäftsordnung, die Grundlage für das Netzwerk wird. Unter diesen Bedingungen können alle Initiativen, Organisationen, Institutionen und Gruppierungen individuell entscheiden, wie sie sich ins Netzwerk einbringen möchten. Die Entscheidung für die Arbeitsorganisation in einem Netzwerk ist in der Pastoralklausur 2025 gefallen. Alle Mitglieder der Pako haben sich dafür ausgesprochen, diesen Weg zu gehen.  

Wie verhalten sich Netzwerkstrukturen zur Kirchenstruktur? 

Hin und wieder stolpern wir über die Begriffe "Struktur" oder "Strukturprozess". Natürlich braucht ein Netzwerk eine gewisse Struktur, die in der Geschäftsordnung beschrieben werden wird. Aber eine Reform / Überarbeitung der aktuellen Kirchenstrukturen – also der Pfarreien – ist das nicht. Unsere Hoffnung ist, dass wir uns inhaltlich und organisatorisch so aufstellen, dass diese Veränderungen wenig Auswirkungen auf das pastorale Leben haben und sich auf Dauer nicht hilfreiche Strukturen auflösen.  

Wie sind Leuchttürme und Netzwerk verknüpft?

Aktuell wird an der Veröffentlichung des Projektes Leuchttürme gearbeitet. Dort werden viele Facetten von Engagement in der katholischen Kirche deutlich. Der Netzwerkprozess schließt sich an diese Vergewisserung "Wozu ist die Kirche in Recklinghausen da?" an und sucht Antworten auf die Fragen, wie wir in Zukunft mit Ressourcen und Entwicklungen effizienter und innovativer umgehen können. 

Wer bildet das Netzwerk? Hauptamtliche, Ehrenamtliche, ...?

Pfarreien, Einrichtungen und Verbände treten dem Netzwerk bei, indem sie die Netzwerkvereinbarung/Geschäftsordnung unterzeichnen.

Damit gehören alle Personen, die zu den Pfarreien, Einrichtungen und Verbänden gehören - alle Aktiven und alle Getauften - zum Netzwerk. Sie alle bilden gemeinsam das Netzwerk. Engagement im Netzwerk ist für alle Interessierten möglich. 

Welche Rolle spielen die gewählten Gremien im Netzwerk bzw. welche Entscheidungskompetenz haben sie? 

Jedes Gremium trifft die Entscheidungen für den Bereich, für den es zuständig ist, zum Beispiel

  • Pfarreirat – pastorale Entscheidungen für die Pfarrei,
  • Kirchenvorstand – finanzielle und Verwaltungsentscheidungen für die Pfarrei

 

Entscheidungen im Netzwerk werden in einem gemeinsamen Netzwerk-Organ getroffen, in dem alle Gremien vertreten sein werden. So bestimmen die Gremien auch auf Netzwerkebene mit. Die Entscheidungen, die dort gemeinsam getroffen werden, sind bindend - auch für die Gremien vor Ort, die sie ja mitgetroffen haben. 

Wie viel Verbindlichkeit braucht ein Netzwerk bzw. die Menschen im Netzwerk? Wer hat den Hut auf? Werden Entscheidungen akzeptiert? 

Die Zugehörigkeit zum Netzwerk wird einmal von den jeweils Verantwortlichen für alle entschieden. Für die jeweiligen Themen wird jeweils neu entschieden, ob eine Kooperation eingegangen wird oder nicht.  

Zusagen, Beschlüsse und Vereinbarungen sind auch im Netzwerk verbindlich. 

Ein Netzwerk hat auch Organe, die für die Ziele des Netzwerkes einstehen. Diese werden aus Haupt- und Ehrenamtlichen besetzt werden, die neben Vertreter:innen der vorhanden pfarrlichen Gremienstruktur auch Menschen aus Einrichtungen und weitere Menschen, die sich engagieren, beinhaltet. Dort werden übergeordnete Entscheidungen getroffen. 
 

Wie funktioniert Wissensweitergabe im Netzwerk? Wie gelingt die Kommunikation im Netzwerk (nicht zu viel, nicht zu wenig, wer muss was wissen)? 

Unser Ziel ist: Jede:r hat die Informationen, die es braucht, um gut arbeiten zu können. Das Netzwerk bietet Leitplanken, die bekannt sein sollten.

  • An wen wende ich mich, wenn... ?
  • Was ist uns als Netzwerk wichtig?
  • Welche Ressourcen stehen zur Verfügung?

 

Grundsätzlich lebt ein Netzwerk von gegenseitigem Vertrauen. Aktuell arbeiten wir daran, alle Informationen so gut es geht für alle, die es brauchen, erreichbar zu machen. Das setzt ein Maß an Selbstverantwortung voraus. Wie das im Netzwerk gehen kann, wird in der AG Netzwerk berücksichtigt.  

Wie kommen die richtigen Personen in die richtigen Rollen im Netzwerk? (Rahmen für Besetzungen gewährleisten)

Das Personal wird weiterhin in den Personalabteilungen im Bistum Münster geplant. Es wird im Pastoralen Raum eine Leitungsstruktur geben, wo Personalverantwortung liegen wird. Bis der Pastorale Raum eingesetzt wird, wird sich vermutlich nichts an der Personalverantwortung ändern.

Wie können Priorisierungen von nächsten Schritten gemeinsam getroffen werden?  

In der Entstehung des Netzwerks wird die AG Netzwerk priorisieren, welche Schritte wann gegangen werden. Im Netzwerk selbst haben Beteiligungsformen einen hohen Stellenwert. Daher werden dort bei Entscheidungen so viele Menschen wie möglich beteiligt werden. Bis es eine Beteiligungsstruktur gibt, nehmen die jetzt vorhandenen Gremien (auf Stadtebene das Stadtkomitee und die Pastoralkonferenz) auf Themen Einfluss.  
 

Ansprechpersonen

Katharina Müller, Pastoralreferentin St. Peter, Foto links

E-Mail mueller-k2@bistum-muenster.de

Tel. 0176 / 61084193

 

Sonja Kuhlmann, Bildungsreferentin Areopag, Foto rechts

E-Mail kuhlmann-s@bistum-muenster.de

Tel. 0170 / 1860912