Die Kirche in der Stadt – ein Netzwerk

An dieser Stelle stellen wir Ihnen den eingeleiteten Netzwerk-Prozess für die katholische Stadtkirche vor.

Wir merken es drastisch in der katholischen Kirche – die Gesellschaft und damit die Kirche verändern sich. Auch in den drei Pfarreien in Recklinghausen ist das spürbar: das Personal wird weniger, die Kirchen leerer. Es wird immer schwieriger, das gewohnte Angebot aufrechtzuerhalten, geschweige denn neue Impulse zu setzen.

Daher hat sich die Pastoralkonferenz – das sind alle hauptamtlichen Seelsorgenden in der Stadt Recklinghausen – darauf verständigt, dass wir ein Netzwerk bilden: mit den katholischen Pfarreien und Einrichtungen in der Stadt.

Ein Netzwerk ist dezentral organisiert, alle Pfarreien und Einrichtungen bleiben eigenständig. Was vor Ort lebendig ist, ist und bleibt lebendige Kirche vor Ort. Alle Pfarreien und Einrichtungen arbeiten aber verbindlich miteinander und bilden so ein buntes und vielfältiges Ganzes.

Die Hauptamtlichen der Pastoralkonferenz versprechen sich davon,

  • dass fehlende Ressourcen so weniger ins Gewicht fallen werden,
  • dass Kirche vor Ort und in verschiedenen Intensitäten von Kooperation lebendig bleibt und
  • dass neue (gemeinsame) Projekte angestoßen werden können.

 

Wie das Netzwerk aussehen wird und wie die Pfarreien und Einrichtungen darin zusammenarbeiten werden, steht noch nicht fest. Das wird im Netzwerkprozess erarbeitet.

Wie dieser Prozess gestaltet wird und welche Meilensteine es bis zum Netzwerk gibt, darüber können Sie sich hier informieren. Wenn Sie das Thema besonders interessiert, Sie Fragen, Anregungen oder Ideen haben, melden Sie sich gerne bei uns. Je mehr Menschen das Netzwerk mitdenken und mitgestalten, desto gelungener wird es. Ein Flyer liefert gute Erläuterungen.

Aktuelles

AG veröffentlicht den ersten Entwurf einer Netzwerkvereinbarung

Hier können Sie den Entwurf lesen und sich darüber informieren, wie das Netzwerk „Katholisch in Recklinghausen“ zukünftig aussehen könnte. Schauen Sie kritisch darauf und stellen Sie sich vor: „Könnte ich mir vorstellen, mich in diesem Netzwerk zu engagieren?“ Über Rückmeldungen dazu würden wir uns freuen. Was gefällt Ihnen an der Idee? Was könnte Sie daran hindern, Teil dieses Netzwerks zu werden?

>> Erster Entwurf der Netzwerkvereinbarung <<

>> Hier gelangen Sie zur digitalen Umfrage <<

Wenn Sie sich noch genauer informieren möchten, Rückfragen haben oder sich gerne in einem größeren Kreis darüber austauschen mögen, sind Sie herzlich zu den Austauschabenden zur Netzwerkvereinbarung eingeladen für

  • Mittwoch, 3. September, um 19.30 Uhr im Pfarrheim Liebfrauen, Liebfrauenstraße 1, Hillen
  • Montag, 15. September, um 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Franziskus, Friedrich-Ebert-Straße 231, Stuckenbusch

Die AG Netzwerk stellt sich vor

In der AG Netzwerk engagieren sich

  • oben v. l.: Judith Letzel, Marko Lünenborg, Kathrin Tuchlinski, Hendrik Schulz, Karl Kemper, Sonja Kuhlmann, Matthias Grammann
  • unten v. l.: Polycarp Okafor, Katharina Müller, Sarah Reinhardt, Nicole Stobberg, Anna Wollschläger
  • Auf dem Foto fehlen: Lilo Brummelt, Julia Dietsch, Dominik Garz, Alexander Schleep und die Vertretung der Caritas

Häufig gestellte Fragen - FAQ

Was will der Netzwerk-Prozess? 

Ziel des Netzwerkprozesses ist es, die katholische Kirche in der Stadt Recklinghausen als Netzwerk aufzustellen. [Ein Netzwerk besteht aus vielen dezentralen "Punkten" (z. B. Gemeinden, Einrichtungen, Gruppen, Projekten, ...), die an ihrem jeweiligen Ort Pastoral gestalten und die Möglichkeit haben, sich mit anderen "Punkten" zu verbinden – durch Begegnung, Austausch, Kontakte oder Kooperation. Dafür bietet das Netzwerk verbindliche Kommunikations- und Informationswege.] Wie dieses Netzwerk für die katholische Stadtkirche in Recklinghausen konkret aussehen kann, dafür hat die AG Netzwerk den ersten Entwurf einer Netzwerkvereinbarung entwickelt. Sie können ihn hier auf der Seite finden und in der Umfrage Rückmeldung dazu geben.

Wie sind Verbindlichkeit und gleichzeitig Freiwilligkeit im Netzwerk zu verstehen? 

Eines der zentralen Prinzipien in einem Netzwerk ist das Prinzip der Freiwilligkeit. Es steht einer Institution, Gruppe, Einzelperson frei, sich als Netzwerkpartner einem Netzwerk anzuschließen oder sich von diesem auch wieder zu lösen. Es ist ebenso freiwillig, wie viel jede*r ins Netzwerk einbringt und mit wem und wie sehr jede*r im Netzwerk kooperiert – bis zu der Grenze verbindlicher Zusagen und Absprachen. Dies sind zum einen grundlegende Absprachen, die bspw. in der Netzwerkvereinbarung die Zusammenarbeit im Netzwerk gestalten, oder auch die verbindliche Entscheidung, zum Netzwerk zu gehören, sowie Zusagen oder Absprachen einzelner Mitglieder untereinander. Diese sind verbindlich. Diese Verbindlichkeiten – gerade die grundlegenden Vereinbarungen der Zusammenarbeit – bieten Verlässlichkeit in diesem ansonsten fließenden und vielleicht sogar chaotischen Gebilde.

Wer entscheidet, ob man zum Netzwerk gehört oder nicht? 

Die AG Netzwerk hat den ersten Entwurf für eine Netzwerkvereinbarung entwickelt. Diese wird auf Basis der Rückmeldungen, die zurzeit gesammelt werden, weiterentwickelt. Sobald der endgültige Entwurf vorliegt, können alle Initiativen, Organisationen, Institutionen und Gruppierungen individuell entscheiden, ob sie Teil des Netzwerks werden möchten. Bei der ersten Sitzung des Netzwerksplenums wird dann die Netzwerkvereinbarung gemeinsam beschlossen. Die grundlegende Entscheidung für die Arbeitsorganisation in einem Netzwerk ist in der Pastoralklausur 2025 gefallen. Alle Mitglieder der Pastoralkonferenz haben sich dafür ausgesprochen, diesen Weg zu gehen.

Wie verhalten sich Netzwerkstrukturen zur Kirchenstruktur? 

Hin und wieder stolpern wir über die Begriffe "Struktur" oder "Strukturprozess". Natürlich braucht ein Netzwerk eine gewisse Struktur, die in der Netzwerkvereinbarung beschrieben werden wird. Aber eine Reform / Überarbeitung der aktuellen Kirchenstrukturen – also der Pfarreien – ist das nicht. Unsere Hoffnung ist, dass wir uns inhaltlich und organisatorisch so aufstellen, dass wir die Auswirkungen der gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen gut mitgehen können und das pastorale Leben vor Ort lebendig bleibt.

Wie sind Leuchttürme und Netzwerk verknüpft?

Im Projekt Leuchttürme werden viele Facetten von Engagement in der katholischen Kirche in Recklinghausen deutlich. Der Netzwerkprozess schließt sich an diese Vergewisserung "Wozu ist die Kirche in Recklinghausen da?" und sucht Antworten auf die Fragen, wie wir in Zukunft mit Ressourcen und Entwicklungen effizienter und innovativer umgehen können.  Alle Leuchttürme sind eingeladen, sich im Netzwerk mit anderen Gruppen und Initiativen zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen.

Wer bildet das Netzwerk? Hauptamtliche, Ehrenamtliche, ...?

Pfarreien, Einrichtungen und Verbände werden Mitgliedsorganisationen des Netzwerks, indem sie einen Beschluss in ihren Gremien erwirken und die Netzwerkvereinbarung unterzeichnen. Damit gehören alle Personen, die sich in den Pfarreien, Einrichtungen und Verbänden engagieren - alle Aktiven und alle Getauften - zum Netzwerk. Ebenso können Einzelpersonen Mitglieder des Netzwerks werden, wenn sie bereit sind, sich an die Netzwerkvereinbarungen zu halten. Engagement im Netzwerk ist für alle Interessierten möglich.

Welche Rolle spielen die gewählten Gremien im Netzwerk bzw. welche Entscheidungskompetenz haben sie? 

Jedes Gremium trifft die Entscheidungen für den Bereich, für den es zuständig ist (z. B. Pfarreirat – pastorale Entscheidungen für die Pfarrei, Kirchenvorstand – finanzielle und Verwaltungsentscheidungen für die Pfarrei, ...), so wie es bisher üblich ist.

Einige Aufgaben werden schon jetzt gemeinsam auf Stadtebene organisiert, dann werden Entscheidungen in Arbeits- und Projektgruppen gemeinsam mit den Beteiligten getroffen.

Entscheidungen für das Netzwerk werden im Netzwerkplenum getroffen, in dem alle Mitgliedsorganisationen sowie Mitglieder vertreten sein sollen. Hier werden keine Entscheidungen getroffen, die automatisch die Mitgliedsorganisationen/Mitglieder in die Pflicht nehmen. Solche Entscheidungen werden auch in Zukunft an die entsprechenden Gremien rückgebunden sein.

Wie funktioniert Wissensweitergabe im Netzwerk? Wie gelingt die Kommunikation im Netzwerk (nicht zu viel, nicht zu wenig, wer muss was wissen)? 

Ziel ist: Jede:r hat die Informationen, die es braucht, um gut arbeiten zu können. Dafür wird die AG Netzwerk ein Kommunikationskonzept entwickeln. Dieses wird die Kommunikation nach innen (d. b. für alle beruflich und freiwillig Engagierten im Netzwerk) sowie nach außen (Öffentlichkeitsarbeit) regeln. Dabei werden die vorhandenen Mittel (Stadthomepage, GeistREich...) berücksichtigt.

Wie kommen die richtigen Personen in die richtigen Rollen im Netzwerk? (Rahmen für Besetzungen gewährleisten)

Das Koordinationsteam ist die Schaltstelle vom Netzwerk und wird durch das Netzwerkplenum besetzt. Eine gute Rollen- und Aufgabenbeschreibung sorgt dafür, dass sowohl beruflich als auch freiwillig Engagierte gut einschätzen können, was dort nötig ist. Das seelsorgliche Personal wird weiterhin in der Personalabteilung im Bistum Münster geplant. Es wird im Pastoralen Raum ein Leitungsteam geben, das Personalverantwortung übernehmen wird. Bis der Pastorale Raum eingesetzt wird, wird sich nichts an der Personalverantwortung ändern.

Wie können Priorisierungen von nächsten Schritten gemeinsam getroffen werden?  

In der Entstehung des Netzwerks wird die AG Netzwerk priorisieren, welche Schritte wann gegangen werden. Im Netzwerk selbst haben Beteiligungsformen einen hohen Stellenwert. Daher werden dort bei Entscheidungen so viele Menschen wie möglich beteiligt werden. Bis es eine Beteiligungsstruktur gibt, nehmen die jetzt vorhandenen Gremien (in den Pfarreien Seelsorgeteam, Pfarreirat und Kirchenvorstand, auf Stadtebene das Stadtkomitee und die Pastoralkonferenz) auf Themen Einfluss.

Wir arbeiten auch jetzt schon vernetzt. Was ist anders, wenn wir ein Netzwerk gründen? Warum ist das Netzwerk eine von der Pastoralkonferenz favorisierte Vision für die Stadtkirche?

Die Veränderungen, die wir anstoßen möchten, beginnen mit der Haltung jedes und jeder einzelnen. Eine Kirche, die sich als Netzwerk-Kirche versteht, ändert den Blickwinkel auf die Welt, denn es geht nicht darum, wie muss Kirche sein, damit Christ:innen dorthin gehen, sondern: „Wie kann ich als Christ:in meinen Glauben in der Welt leben?“ Und es geht um die Fragen: „Wofür brenne ich? Was ist mir so wichtig, dass ich mich engagieren möchte? Hier vor Ort, für ein besonderes Thema oder in der ganzen Stadt?“ Womöglich finde ich dann Partner für mein Engagement in der Nachbarschaft, bei der evangelischen Kirche, der Caritas, einer Schule... Damit das gut funktionieren kann, arbeiten wir auch an der organisatorischen Seite. Bisher ist das vernetzte Arbeiten auf Stadtebene recht kompliziert, was finanzielle und organisatorische Fragen angeht. Das soll im Netzwerk einfacher, transparenter und schneller gehen. Grundlage dafür ist eine Netzwerkvereinbarung, die gemeinsame Ziele, Entscheidungswege und Rahmenbedingungen beinhaltet.

Ansprechpersonen

Katharina Müller, Pastoralreferentin St. Peter, Foto links

E-Mail mueller-k2@bistum-muenster.de

Tel. 0176 / 61084193

 

Sonja Kuhlmann, Bildungsreferentin Areopag, Foto rechts

E-Mail kuhlmann-s@bistum-muenster.de

Tel. 0170 / 1860912