"Das große ,Wir' in unserer Gesellschaft sagt ein klares Nein"

Im Januar 2024 gingen rund 12.000 Menschen gingen bei der ersten Großdemo gegen Rechtsextremismus und Faschismus in Recklinghausen auf die Straße. Foto: Michael Richter

Die Seelsorgerinnen und Seelsorger im Dekanat Recklinghausen haben sich „zutiefst solidarisch“ erklärt mit den jüngsten Demonstrationen in vielen Städten der Region.

In dem am Donnerstag (7. März) veröffentlichten Dokument heißt es zu Beginn: „Wir erklären uns zutiefst solidarisch mit dem ,Aufstehen‘ so vieler in unserem Land für eine demokratische und offene Gesellschaft, die für Toleranz und Menschlichkeit steht.“ Die hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger hätten sich „einhellig“ auf der Pastoralkonferenz des Dekanates Recklinghausen für die Verabschiedung des Papiers ausgesprochen. Zum Dekanat Recklinghausen gehören die Städte Herten, Datteln, Waltrop, Oer-Erkenschwick und Recklinghausen. 

In den zahlreichen Veranstaltungen und Demonstrationen, an denen auch viele Christinnen und Christen teilgenommen hätten, komme Folgendes zum Ausdruck: „Das große ,Wir' in unserer Gesellschaft sagt ein klares Nein zu den menschenverachtenden Plänen von AfD und weiteren rechtsradikalen Kreisen. Menschen auszusortieren und vertreiben zu wollen ist ein ,no go‘!“ Die Botschaft so vieler in diesen Tagen sei ein klares „Ja“ zu unserer demokratischen Gesellschaft und zum Respekt vor allen Menschen.

Dieses Engagement für die Demokratie müsse für die Parteien eine Aufforderung sein, immer wieder das Tragende und Verbindende zu suchen, das diese Gesellschaft zusammen und offen hält. "Bei allem Streiten und Ringen um Wege politischer Gestaltung in unserer Gesellschaft." Es dürfe nicht sein, dass Geflüchtete oder sozial benachteiligte Menschen das Gefühl haben, „draußen davor zu sein“. Die große Beteiligung an diesem „Aufstand“ für Vielfalt und Toleranz sei für die Bürger*innen eine Ermutigung, auch in Konkretem des alltäglichen Miteinanders für Menschenwürde und Vielfalt einzustehen. 

„Bisherige Wähler*innen und Sympathisanten der AFD laden wir ein, das zu Ende zu denken, was Herr Höcke und andere rechtsradikale Strategen dieser Partei wirklich wollen – und ob sie letztlich zur Abschaffung von Mitmenschlichkeit und Menschenrechten beitragen möchten.“ Weiter heißt es: „Als Christen und Christinnen darf uns Jesu Umgang mit Menschen Impuls sein, immer wieder für die Würde des Menschen und gegen jeden Hass einzutreten. Auch das lässt uns in diesen Tagen den Wert der Demonstrationen und Initiativen für Menschenwürde und Demokratie mittragen und mitgestalten.“