Im 1969 gegründeten Stadtkomitee der Katholiken in Recklinghausen haben sich katholische Christinnen und Christen zusammengeschlossen. Vertreten sind die katholischen Verbände und Einrichtungen sowie die Haupt- und Ehrenamtlichen aus den Pfarreien. Das Stadtkomitee ist gemäß Statut Ansprechpartner für Verwaltung, Politik und Gesellschaft.
Zu seinen Initiativen gehören der Erfahrungsaustausch der Gemeinden und kirchlichen Initiativen in den Ortsteilen sowie gemeinsame Initiativen als Kirche von Recklinghausen:
- Die Mitgestaltung der Adventszeit beim Nikolausumzug in der Altstadt in Kooperation mit der Stadt, die Organisation der „Hütte der guten Taten“ auf dem Weihnachtsmarkt,
- Fastenpredigten in der Zeit vor Ostern,
- die Stadtwallfahrt auf den Annaberg in Haltern am See (alle zwei Jahre),
- das stadtweite Begegnungstreffen für alle Ehrenamtlichen (alle drei bis vier Jahre),
- „Tage der katholischen Gemeinden und Verbände“.
Das Stadtkomitee koordiniert nach Ansprache der anderen Gremien das Finden einer gemeinsamen Position der Recklinghäuser Kirche, wie zum Beispiel die gemeinsame Position zum Vorschlag des Bistums zur Bildung pastoraler Räume.
Das Stadtkomitee ist Herausgeber der Kirchenzeitung geistREich, die acht Mal im Jahr an alle Haushalte in Recklinghausen verteilt wird. Die vom Stadtkomitee entwickelte Broschüre „Lebendige Kirche“ gibt einen Überblick über die 21 Recklinghäuser „Kirchorte“ und ihre besonderen Gottesdienste, Konzerte und Aktionen im Kirchenjahr.
Für Menschenrechte und den fairen Handel
Das Stadtkomitee Recklinghausen bringt in die Stadtgesellschaft Initiativen der Katholischen Kirche ein:
- stadtweite Eröffnung jährlicher bundesweiter Solidaritätsaktionen der internationalen Hilfsorganisationen, wie Adveniat und Misereor,
- Vortragsveranstaltungen, Konzerte, Aktionen zur Aufklärung über die Ursachen von Unterernährung und Hunger durch die 1986 gegründete Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Kreise,
- Förderung des „Fairen Handels“ und Mitarbeit in der Initiative „Fair-Trade-City“ der Stadt Recklinghausen,
- Veranstaltungen, Unterschriftenaktionen zur Unterdrückung von Menschenrechten, wie der Gewissens-, Religions- und Meinungsfreiheit.
Im Stadtkonzil, das am ersten Advent im November 2016 mit der ersten Vollversammlung begann und mit der Veröffentlichung der Beschlüsse und der Pastoralpläne der drei Pfarreien zu Pfingsten im Juni 2019 seinen Abschluss fand, hat die katholische Kirche in Recklinghausen Schritte für eine zukunftsfähige Kirche eingeleitet - selbstbestimmt und verantwortungsbewusst. Die Beschlüsse sind in einer Broschüre zusammengefasst.
Die jährliche „Gedenk- und Gebetsbrücke“ zum Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus stellt in besonderer Weise eine Verbindung her zu Gedenkorten an die Hingerichteten in Berlin-Plötzensee und die in Riga ermordeten jüdischen Bürger:innen. So trägt das Katholische Zentrum an der Kemnastraße auch den Namen Erich Klauseners, der in Zeiten von Gewalt und Terror Zivilcourage zeigte und sein Engagement 1934 mit dem Leben bezahlte. Sein Leben und Wirken bis zur Ermordung durch die SS kann in einer Dokumentation nachgelesen werden.
Das Buch "Kirchenkampf in Recklinghausen 1933-45", herausgegeben vom Stadtkomitee der Katholiken in Recklinghausen, fasst Beiträge und Biografien zum Verhältnis von NS-Regime und Katholizismus vor Ort zusammen.
Das Stadtkomitee arbeitet im „Bündnis für Toleranz und Zivilcourage“ der Stadt Recklinghausen mit - seit dessen Gründung im Jahr 2000.