Seit über 100 Jahren ist die Caritas für die Menschen in Recklinghausen da. Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter:innen haben wollen helfen, wo Unterstützung gebraucht wird.
Die Felder, auf denen Hilfe gefragt ist haben sich im Verlaufe eines Jahrhunderts immer wieder verändert und werden sich in Zukunft weiter verändern. Deshalb gehört es zum Anspruch, die Schwerpunkte der Arbeit regelmäßig zu überprüfen, die Gewichte zu justieren oder auch neue Akzente zu setzen.
So beobachten die Caritas aufmerksam die sozialen Entwicklungen in unserer Gesellschaft, die neue Herausforderungen an die caritative Arbeit stellt - so vor allem:
- im Bereich der Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit, die unsere Gesellschaft aufgrund der weltweiten Kriege, Krisen und Ungleichheiten aktuell besonders fordert
- im Bereich der Quartiersarbeit, die aufgrund der zunehmenden sozialen Spaltung und der demographischen Veränderungen gerade im Ruhrgebiet immer wichtiger wird
- im Bereich der jungen Pflege, die neue Angebote für pflegebedürftige Menschen im jüngeren oder mittleren Lebensalter entwickelt
- im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, wo Caritas heute mehr denn je gefragt ist, um benachteiligten Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Ökonomisches Denken und christliches Menschenbild in Einklang bringen
Zugleich wird es immer schwieriger, die gesetzlichen Anforderungen an die Sozialwirtschaft und unser christliches Menschenbild mit den gegebenen Ressourcen in Einklang zu bringen. Schon heute erschweren bürokratische Verpflichtungen, der hohe finanzielle Druck, aber auch der Fachkräftemangel die caritative Arbeit.
Um mit weniger Geld den wachsenden Bedarf an sozialer Arbeit aufzufangen, ohne das ganzheitliche christliche Menschenbild aus den Augen zu verlieren, werden manche liebgewonnene Arbeitsweisen über Bord geworfen werden müssen. Betriebswirtschaftlich denken und christlich handeln lautet hier die Devise.
Die eigenen Kräfte und Fähigkeiten stärken
Ein neuer Ansatz, der verstärkt die Sozialarbeit der Caritas bestimmen soll, setzt bei den eigenen Kräften und Fähigkeiten der Menschen an, denen geholfen werden soll: Menschen, die Unterstützung suchen, soll Hilfe nicht überstülpt werden, sondern ihnen ihre eigenen Möglichkeiten bewusst gemacht und die Voraussetzungen geschaffen werden, aus eigener Kraft eine Lebenskrise zu überwinden.