Gastwirtschaft "Eier Franz" hat es nie gegeben

Diese Ansichtskarte zeigt die Gaststätte „Im Krug zum grünen Kranze“ um 1900. Foto: Stadt- und Vestisches Archiv, 823047/4

Das Institut für Stadtgeschichte erinnert bis Ende Juni an Recklinghäuser Gebäude, die längst nicht mehr stehen. Dazu gehört auch "Eier Franz", eine bis heute gebräuchliche Ortsmarke.

Die Sonderausstellung im Institut für Stadtgeschichte, Hohenzollernstraße 12, ist nun bis zum Freitag, 28. Juni, verlängert worden. „Es stand einmal und ist nicht mehr …“ lautet ihr Titel. Historische Baupläne, Dokumente und Fotos erinnern an heute nicht mehr existente Recklinghäuser Gebäude. 

Die vor langer Zeit abgerissenen Bauten sind vielen Menschen aber immer noch ein Begriff: So heißt eine Kreuzung an der Halterner Straße im Volksmund auch heute noch „Eier Franz“. Den Namen hat sie von einer alteingesessenen Gastwirtschaft, die so übrigens nie hieß, sondern bis in die 1970er-Jahre "Im Krug zum grünen Kranze", später "Taverne", ehe das Haus als Unterkunft für Spätaussiedler genutzt und im Jahre 2006 abgerissen wurde.

Die Ausstellung erinnert an weitere nicht mehr sichtbare, dennoch im kollektiven Gedächtnis der Stadtgesellschaft bestehende Gebäude, Orte und Menschen. Zu sehen sind Pläne des ersten Bahnhofsgebäudes, der beiden Vorgängerbauten des heutigen Prosper-Hospitals, des ersten Postamts, der beiden alten Synagogen, der Still-Villa und beliebter Gaststätten wie beispielsweise der „Ewigen Lampe“. Die Dokumente geben Einblicke in die Zeit, in der sich Recklinghausen vom beschaulichen Ackerbürgerstädtchen hin zur modernen Großstadt wandelte.

Das Stadt- und Vestische Archiv Recklinghausen kann diese Geschichten fundiert nacherzählen: Nach Abriss von Gebäuden übernimmt es dauerhaft alle Hausakten der Bauverwaltung. Für Historiker sind dies wichtige Quellen für die stadtgeschichtliche Forschung und liefern Informationen über die Wirtschafts- und Sozialgeschichte, die Architekturgeschichte und Denkmalpflege der Stadt Recklinghausen. 

Info: Institut für Stadtgeschichte, Hohenzollernstr. 12
Öffnungszeiten: Montag und Freitag, 8 bis 13 Uhr; Dienstag und Mittwoch, 8 bis 16 Uhr und Donnerstag, 8 bis 18 Uhr