Süß statt bitter: Orangen aus Italien ohne Sklaverei und Gift

Die überwiegend aus Afrika stammenden Erntehelfer leben in äußerst prekären Verhältnissen. Foto: Valerio Muscella/FCEI

Noch bis zum 13. November können fair gehandelte Orangen aus Italien bestellt werden.

In Italien werden afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die selbst unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Sie müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken deckt.

"SOS Rosarno" im süditalienischen Kalabrien zeigt, dass es anders geht: Der Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her. Die Zwischenstufen des Handels fallen weg. So erhalten Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und können in Würde leben. Zudem unterstützt "SOS Rosarno die Flüchtlings-arbeit der Waldenser Kirche - das Projekt „Mediterane an Hope“.

Von November bis April helfen circa 2.500 Wanderarbeiter, meist afrikanische Geflüchtete, bei der Orangenernte. Sie arbeiten als Tagelöhner auf den umliegenden Plantagen für rund 25 Euro am Tag und hausen bei Kälte in Zelten und unter erbärmlichen Bedingungen.

Die Abnehmer der Früchte sind multinationale Konzerne und Handelsketten. Sie diktieren den Bauern die Preise. Große Handelsketten zahlen 12 Cent pro Kilogramm Orangen. Die Produktionskosten liegen bei mindestens 20 Cent je kg.

Doch in Rosarno gründeten Aktivisten, Landwirte und Tagelöhner den Verein "SOS Rosarno". "SOS Rosarno" beschäftigt die Migranten mit regulären Arbeitsverträgen, zahlt ihnen Tariflöhne sowie Sozialbeiträge. Der Verein vertreibt Orangen nur von Öko-Betrieben und organisiert den Verkauf an Bioläden und Gruppen solidarischen Konsums.

Mit dem Verkauf der Orangen werden auch Spenden für Mediterrane an Hope in Rosarno gewonnen, Davon wird unter anderem das „Haus der Würde“ in Rosarno finanziell unterstützt, dass menschenwürdige Unterkünfte für Erntehelfer bietet.

Und so läuft die Aktion:

  • Die Orangen könne bis  zum 13. November bestellt werden bei WLB Weltläden-Basis Fairhandelsgesellschaft mbH, Vinckestr. 89, 45897 Gelsenkirchen, Tel. 0209 / 9592444, E-Mail basis@weltlaeden-basis.de
  • Die bestellten Orangenkisten können wie gewohnt im Caritas-Jugendtreff, Heidestraße 25, abgeholt werden. Über das Abholdatum wird informiert. Dazu bitte bei der Bestellung die Mailanschrift angeben.
  • Rückfragen zur Aktion beantworten der Jugendtreff Hillerheide, Björn Schmidt-Freistühler, Tel. 0173 / 9639594, sowie die Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Kreise, Maria Voß, Tel. 02361 / 33505.